Anno 1883

In der Generalversammlung vom 13. März 1883, welche in der “Traube“ stattfand und bei der 18 Mitglieder anwesend waren, wird von der „Gesellschaftsaktien-Heimzahlung“ berichtet, wobei der eine oder andere Gläubiger den letzen Rest der verbliebenen Wertpapiere als Spende verbuchen ließ.

Die gleiche Generalversammlung beschloss ein “Junggesellenschießen“ vom 5.–7. Mai durchzuführen. Der “Grenzbote“, die damalige Tageszeitung, berichtete folgendes:

Heidenheim, 7. Mai 1883

Die heurige Schießthaleröffnung seitens der Schützengesellschaft erfolgte gestern in feierlicher Weise durch ein „Junggesellenschießen“, d.h. ein Schießen, welches die Junggesellen des Vereins den übrigen Mitgliedern gegeben haben. Von Morgens bis zum Abend waren die Zeiger hinter den Scheiben vollauf beschäftigt; war es das herrliche Frühlingswetter oder die dralle Schützenliesel auf der Festscheibe, welche so viele Schützen herbeigezogen hatte? Bei der Preisvertheilung kurz vor dem Abmarsch, mit der städtischen Musik in den Ochsen, fielen die drei ersten Preise auf die Herren:
Oberschützenmeister Abele 1. Preis, Th. Hartmann 2., Schultheiß Knauß von Herbrechtingen 3..

Vor Beginn der Tanzunterhaltung, welcher so große Sympathien entgegengebracht wurden, war ein kleines Schützenessen, bei dem sich aber doch gegen 60 Personen betheiligten. In launigen Worten dankte dabei Herr Oberschützenmeister Abele den Junggesellen für das schöne und wohlgelungene Fest, das ihm allerdings als etwas ganz neues erscheine. Auch Herr Zeichenlehrer Leopold erhält hierbei seinen Dank für die schön gemalte Schützenliesel.

Ebenfalls in humoristischer Weise erwiderte Herr F. Launer namens der Junggesellen den Toast auf dieselben, indem er die Punkte erläutert, welche die Junggesellen zu dem Fest bewogen haben und die ihnen offenbar zum Vorteil gereichen. Wir nennen von denselben zwei, nämlich die Namenszeichnung in die Annalen der Schützengesellschaft Heidenheim, welche bekanntlich bis ins „ graue Alterthum“ zurück reichen und dann die Schützenjungfrauen. Er läßt dieselben schließlich hochleben, was freudig aufgenommen wurde.

Nach aufgehobener Tafel traten die zahlreichen Tanzenden zur Polonaise an.